Europa-Projekte

Mit Unterstützung der Europäischen Union

Erasmus+ für Lehrer:innen

Im Zuge des EU-Programms werden auch Lehrkräfte an Hochschulen und Beruflichen Schulen gefördert, die entweder im Ausland unterrichten oder Fortbildungen im Ausland besuchen möchten.

Auf dieser Seite lesen Sie die Erfahrungsberichte.

Nizza August 2024, Sandra und Clemens

„Art as Therapy: Self-Expression and Special Needs in Art Education“

Seinen eigenen Ausdruck finden im kreativen Prozess, ohne Bewertung und mit verschiedensten Methoden. Das ist das Ziel von kunsttherapeutischen Interventionen, wie wir sie während der Sommerferien kennen lernen durften. Die Repräsentanz von etwas finden, darum ging es, abseits von Schablonendenken und gerichteten Arbeitsaufträgen. Manchmal alleine, manchmal in der Gruppe, in zeichnerischen oder malerischen Darstellungen oder im Umgang mit Texten, Liedern und Collagen. Auch die Wirkung von Farbe haben wir vertieft und selbst eigene Farbtöne kreiert: „Finde Deine Farbe und gib ihr einen Namen.“

Einige Übungen waren von barocker Musik begleitet, Bach und andere Komponisten. Gerade Barockmusik, so haben wir erfahren, fördert die Kreativität im gestalterischen Prozess, weil sie besonders abwechslungsreich und unvorhersehbar konstruiert ist.

Gerahmt waren diese Aktivitäten von zahlreichen psychologischen und didaktischen Inputs zum Thema. So wurde die Bedeutung intrinsischer Motivation unterstrichen und dass wir als Lehrer:innen zur Selbstwirksamkeitserfahrung beitragen, wenn wir Engagement stärker wertschätzen als Ergebnisse.

Gruppenbild der Teilnehmer

Mit uns haben Lehrer:innen und Psycholog:innen aus Polen, Litauen und der Slowakei an dem einwöchigen Kurs teilgenommen. Der Austausch fand auf Englisch statt und war von großer Wertschätzung und gegenseitigem Interesse geprägt. Kursleiter Mathieu gelang es, alle mit Gelassenheit und guter Laune einzubinden und das richtige Maß an Anleitung und Freiraum zu finden.

Nizza selbst hat für Kunstinteressierte viel zu bieten, insbesondere die Museen von und über Chagall und Matisse, die wir uns an den freien Nachmittagen angeschaut haben. Auf der Promenade des Anglais zu Füßen des türkisblauen Mittelmeers gab es Künstlerisches zu entdecken, wie z.B. „La Chaise Bleue“, der sich als Skulptur und als Sitzgelegenheit an vielen Orten im Stadtbild wiederfindet.

Wir haben bereits zahlreiche Ideen, wie wir unsere Erkenntnisse in die Arbeit an unserer Schule einfließen lassen können. Hier bietet sich natürlich der Unterricht in Kreatives Gestalten oder das Arbeitsfeld Heilpädagogik an. Sprecht uns gerne an, wenn Ihr mehr wissen möchtet. Wir sind insgesamt sehr dankbar und erfüllt, diese Erfahrung gemacht zu haben!

Rom Juli 2024, Kristina

38 Grad im Schatten.
Keine Wolken.Das waren die Wetteraussichten für meine Erasmus+ Woche in Rom. In meinem fünftägigen Kurs sollte sich alles rund um „Digital Tools for Cultural Heritage Education“ drehen. Gemeinsam mit einer Freundin, die an einer Hamburger Stadtteilschule unterrichtet, reisten wir über zwei Tage hinweg mit dem Zug von Hamburg nach Rom, inklusive einer Übernachtung in Innsbruck. Fast pünktlich erreichten wir unsere Unterkunft im östlichen Rom, direkt neben dem Vatikan.

Bereits am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zum ersten Kurstag. Den italienischen ÖPNV einigermaßen durchschaut, genoss ich die kühle 15-minütige U-Bahn-Fahrt inklusive eines morgendlichen Spaziergangs zur Erasmus+Bildungsstätte. Dort angekommen stellte sich schnell heraus, dass wir eine kleine Kursgruppe von fünf Kolleg:innen aus Spanien, Tschechien und Deutschland waren. Mein fünftägiger Kurs mit meiner sympathischen und gut gelaunten Kursgruppe gestaltete sich dann wie folgt:

Tag 1: Kennenlernen und Einführung

Am ersten Tag trafen wir uns in der „Europass Teacher Academy“, um uns zunächst kennenzulernen und die Woche zu organisieren. Wir erhielten grundlegende Informationen zum Thema „Kulturelles Erbe“ und konnten uns einen ersten Überblick über die Fortbildungsinhalte verschaffen. Zum Kennenlernen hatte jede:r bereits im Vorfeld die Info bekommen, eine Speise o. Ä. mitzubringen, die typisch für die jeweilige Region, in der man lebt, ist. Da man Franzbrötchen am besten frisch isst, entschied ich mich dazu, ein paar „Bonsches“ zu besorgen. So aßen wir uns durch tschechische Oblaten, spanischen Schinken und spanische Kekse sowie Hamburger Bonsches und Turkish Delight, das die Kollegin aus Hannover mitbrachte. Nach dem Kurs spazierte ich, einen Slushy in der Hand, mit meiner Freundin durch angrenzende Viertel und entlang des Kolosseums.

Tag 2: Kreatives Denken und ein Ausflug zum Kapitolinischen Museum

Am zweiten Tag besuchte ich vor dem Kurs eine zeitgenössische Ausstellung in der Nähe unseres Kursorts. Später vertieften wir uns im Semianr in das Konzept des „artful thinking“. Dabei handelt es sich um eine Methode, die kreatives und kritisches Denken fördert, indem Kunst als Ausgangspunkt genutzt wird. Nach einer theoretischen Einführung hatten wir die Gelegenheit, diese Methode direkt im Kapitolinischen Museum anzuwenden. Dies war eine wertvolle Erfahrung, da wir lernten, wie Kunst im Unterricht auf neue, interaktive Weise eingesetzt werden kann. Wir beendeten den Tag mit einem Besuch des berühmten Trevi-Brunnens – besonders beeindruckt hat uns jedoch die Inszenierung verschiedener Influencer:innen aus aller Welt, die für Unterhaltung sorgte.

Tag 3: Digitale Werkzeuge und eine Stadtrallye durch das Zentrum

Der dritte Tag war ganz der Erprobung digitaler Werkzeuge gewidmet. Wir testeten unter anderem die Seite „Google Arts and Culture“, erstellten digitale Quizze und nahmen an einer spannenden, digital unterstützten Schnitzeljagd durch Rom teil, die unsere Trainerin mit der App „Goosechase“ vorbereitet hatte. Dies war auch mein persönliches Lieblingstool, das ich sicherlich im Unterricht einsetzen werde.

Tag 4: Erstellen einer eigenen Schnitzeljagd und Künstliche Intelligenz

Am vierten Tag planten wir unsere eigene Schnitzeljagd zu einem schulischen Thema und erprobten verschiedene Tools und Internetseiten, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Diese Erfahrung hat mir noch einmal vor Augen geführt, welche Chancen (aber auch Herausforderungen) KI für uns Lehrkräfte bietet. An diesem Tag besuchten wir auch das Barberini-Museum, das uns weitere Einblicke in das kulturelle Erbe Roms bot und auch zeitgenössische Kunstwerke aus aller Welt ausstellte, wie den „Man on a Mower“.

Tag 5: Abschlusspräsentationen und Feedback

Am letzten Tag präsentierten wir unsere erarbeiteten „Digital Sense Diaries“ und diskutierten verschiedene Themen sowie Chancen und Herausforderungen im Hinblick auf den Einsatz digitaler Werkzeuge im Unterricht. Der Austausch mit den anderen Teilnehmer:innen aus verschiedenen Schulen und Ländern war dabei äußerst wertvoll für mich, da ich Einblicke in deren Alltag, Methoden und Systeme erhielt. Ich beendete meine Zeit in Rom mit einem ausführlichen Spaziergang, einem leckeren Eis und einer köstlichen Pizza mit Burrata zum Abendbrot.

Meine Zeit in Rom war für mich äußerst bereichernd. Unsere Trainerin war sehr professionell und ging auf alle unsere Fragen und Bedürfnisse ein, und der Austausch innerhalb meiner Seminargruppe bot mir zudem einen Blick über den eigenen Tellerrand, hinein in andere Systeme und Herangehensweisen. Es war toll zu spüren, dass andere Kolleg:innen aus anderen Ländern ähnlich denken und man die Vorteile eines gemeinsamen Europas so direkt spüren konnte. Die Reise war somit eine wunderbare Gelegenheit, meinen Horizont zu erweitern und neue Ansätze für meinen Unterricht und unsere Schule zu entwickeln. Ich freue mich darauf, die gewonnenen Erkenntnisse mit meinen Kolleg:innen und Schüler:innen zu teilen und zu erproben

Conil Oktober 2023, Mascha

Strassenszene

Nach nun vier Jahren bin ich das erste Mal wieder ins Ausland gefahren. Corona zwang viele von uns auf Reiseplanungen zu verzichten. Aber nun traute ich mich wieder. Wie aufregend! Weiß ich überhaupt noch, wie das geht? Einchecken am Flughafen? Puh, waren das viele Leute.

Nach fast 14 Stunden Reisezeit, inklusive 6 Stunden in Barcelona, bin ich dann endlich abends in Conil angekommen. Ich bin extra am Samstag angereist, damit ich noch einen Tag habe, bevor der Kurs los geht. Nachdem ich gut geschlafen hatte, bin ich dann am Sonntag auf Erkundungstour durch den Ort gegangen. Irgendwie ist dann doch alles anders. Lustig, dass man das so vergessen hat. Besonders überrascht war ich über die Gehwege. Geht man da alleine drauf? Seitwärts? Was passiert, wenn einem jemand entgegenkommt? Fragen über Fragen.

Am Montag begann dann mein Kurs zu Landeskunde, vertiefender Grammatik und Konversation. Da ich so lange kein Spanisch mehr gesprochen hatte, war das auch bitter nötig. Jeden Tag habe ich 6 Stunden die Klassenbank gedrückt. Durch die tolle Kursleiterin habe ich einen Einblick in die Veränderungen in der spanischen Gesellschaft in den letzten Jahren bekommen können. Auch hier sind Corona und Finanzkrise nicht spurlos an den Menschen vorbei gegangen.

Die Abende habe ich damit verbracht in der Sonne zu sitzen und zu lesen. Einen Abend habe ich eine Tapas-Tour mitgemacht und einen anderen habe ich versucht (!) Salsa zu tanzen. Es ist nicht wirklich zu sagen, ob ich dabei nun sehr erfolgreich war.

Alles in allem war diese Fortbildung mit dem Rahmenprogramm eine wundervolle Möglichkeit meine Spanischfachkenntnisse zu vertiefen.

Nizza August 2023, Martina und Maria

Je ne parle pas français
aber bitte red` weiter…

Tatsächlich sind wir in der schönen Stadt Nizza im Süden Frankreichs an der Côte d’Azur sehr gut mit unseren wenigen französischen Worten zurechtgekommen. Ob am Flughafen, im Taxi, im Supermarkt oder in der Stadt – wo wir auch waren begegneten wir stets freundlichen Menschen.
Bereits der Anflug auf die Stadt, über die französischen Alpen und entlang der französischen Riviera, kann kaum anders als pittoresque bezeichnet werden.
Die Stadt selbst ist sowohl mit seinen modernen Bauten als auch mit den restaurierten alten Gebäuden sehr abwechslungsreich und bestaunenswert.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die zahlreichen Gassen der Stadt und nach dem Verspeisen kulinarischer Highlights, bietet der weitläufige Stadtstrand einen guten Ort für Erholung und Abkühlung im nassen Blau.

Das Kulturprogramm, welches wir im Rahmen des Erasmus Plus Aufenthaltes mit unserem Kurs erfahren konnten, gestaltete sich abwechslungsreich – Von einer Bootsfahrt entlang der Küste bis hin zum Bestaunen der Villa Rothschild konnten wir  viele interessante Aspekte der Stadt und seiner Geschichte kennenlernen.

Der Kurs „Happy Schools: Positive Education for Well-being“ fand im International House in Nizza statt. Die Teilnehmer:innen kamen aus Irland, Spanien, Ungarn, Italien und Deutschland. Von Beginn an herrschte eine sehr freundliche und positive Stimmung, die das gemeinsame Arbeiten besonders angenehm gestaltete. So viel es leicht, sich auf unterschiedlichste Übungen einzulassen.
Der Kurs führte uns in die Grundlagen der Positiven Psychologie ein und stellte relevante internationale Themen und Referenzen vor.
Wir haben uns damit auseinandersetzen dürfen, Handlungsoptionen anzudenken, die Akademisches mit der Entwicklung von Charakterstärkung und Wohlbefinden verbinden, wie z.B. die Auseinandersetzung mit Aktivitäten, die Etablierung sinnvoller Praktiken sowie den Geist zu trainieren und Ziele zu erreichen.

Die Inhalte des Kurses haben wir als äußerst praxisnah wahrgenommen, sodass diese aktuell bereits in einem Wahlpflichtkurs umgesetzt werden.

Teneriffa August 2023, Melanie und Eva

Teneriffa August 2023, Melanie und Eva

Teneriffa ist die Größte der Kanarischen Inseln vor der Küste Westafrikas und hat eine Fläche von 2.034,38 km². Santa Cruz de Tenerife ist die Hauptstadt und liegt im Nordosten der Insel.
Auf der Insel kann es große Wetterunterschiede geben. Im Norden ist es kühler, regenreicher und somit auch grüner als im Süden. Grund dafür ist neben dem Passatwind, eine hohe Gebirgskette, die sich fast über die ganze Insel zieht. Der Pico del Teide ist der höchste Berg und beträgt 3.718 Meter.



Da Teneriffa zu Spanien gehört, wird dort selbstverständlich Spanisch gesprochen. Doch haben wir gelernt, dass es Eigenheiten in der Sprache gibt. So nennt man auf Teneriffa den Bus nicht (wie überall sonst in Spanien) "autobús", sondern "Wawa". Das Wort wurde einst von Seefahrern aus der Karibik mitgebracht und wird bis heute selbstverständlich benutzt. Ursprünglich stammt das Wort von einer karibischen Insel, wo der Firmennamen der Busse "Wawa" auf die Busse aufgedruckt war.



Puerto de la Cruz, der Ort unserer Erasmus + Schule, ist ein touristisch geprägter Ort im Norden der Insel. Was direkt auffällt: hier ist alles grün und voller Leben. Der Ort am Meer ist zweigeteilt. Ein Teil befindet sich auf dem Berg, mit wunderschönen Felsen und traumhaften Aussichtspunkten über den Atlantik. Der andere Teil liegt unten am Meer und ist über 250 Stufen hinab erreichbar. Da sich unsere Schule und Unterkunft auf dem Berg im Ortsteil La Paz befand, sind wir häufig nach dem Unterricht die vielen bunten Stufen heruntergelaufen, um im lebendigen Ortskern und am Meer, den Tag ausklingen zu lassen. Die Stufen sind nach diversen Romanen von Agatha Christie bemalt und daher ein buntes und beliebtes Fotomotiv. Puerto de la Cruz ist sehr stolz darauf, dass die weltberühmte britische Autorin den Ort als Ruhedomizil zum Schreiben ihrer Romane gewählt hat.



Unser Kurs "Stressmanagement" fand halbtägig in der International Academy in Puerto de la Cruz statt.

Die Kursleiterin ermöglichte durch theoretische Inputs zu den Ursachen, Symptomen und Auswirkungen von Stress, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen.
Mit Hilfe eines Life-Scans ging es zu Beginn darum, den eigenen Stresszustand zu ermitteln und die persönlichen Ressourcen im Alltag zu reflektieren.
Das Ziel war es nun, Methoden und Ideen zu entwickeln, um den Umgang mit Stress zu optimieren und Stressoren zu reduzieren. Dies gelang mit Hilfe von angeleiteten Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung, den Bodyscan oder einer Pilatessession am Strand. Auch diverse Modelle für ein gutes Zeitmanagement haben wir erlernt, um unseren Schulalltag besser gestalten zu können.
Die Kursstunden waren interaktiv und kreativ gestaltet und somit können die Ideen zukünftig gut für den eigenen Unterricht genutzt werden.



Besonders gut hat uns der Austausch mit anderen Fachkräften aus Schulen verschiedener Länder gefallen. Mit KollegInnen aus Deutschland, Belgien, Polen und der Ukraine, welche als Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen oder Psychologinnen in Schulen arbeiten, konnten wir uns wertvoll über unsere Erfahrungen austauschen. Interessant war, dass wir alle ähnliche Erfahrungen, z.B. währen der Pandemie oder im alltäglichen Stresserleben im Schulalltag teilen konnten, auch wenn wir in ganz anderen Ländern oder Schulformen arbeiten. So entstand schnell ein sehr vertrauter Austausch in der Gruppe. Beispielsweise über den Unterricht während der Pandemie, über den Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen und über unseren Schulalltag im Allgemeinen haben wir viel gesprochen. So konnten Vorurteile abgebaut werden, da wir teils ganz neue Dinge erfahren haben, wie zum Beispiel, dass in der Ukraine Kinder mit Behinderungen intensiv gefördert und in multiprofessionellen Teams in Schulen unterstützt werden.



An unserem letzten Tag auf Teneriffa hatten wir die Chance an einer Tour über den gesamten Norden der Insel teilzunehmen, welche von unserer Schule organisiert wurde. Wir waren einen ganzen Tag mit zwei polnischen Kolleginnen unterwegs und haben traumhafte Orte besucht, wie die ehemalige Hafenstadt Garachico, die durch einen Vulkanausbruch zerstört wurde. Die Lava hat vor hunderten Jahren dort natürliche Pools im Meer gebildet, wo heute viele Menschen baden. Wir haben gelernt, dass es auf der Insel Pflanzen gibt, die wie Bäume aussehen und Drachenbaum genannt werden. In Garachico haben wir ein Exemplar gesehen, was 1000 Jahre alt ist.

Auch das Bergdorf Masca war ein ganz besonderes Erlebnis. Aus dem Bus ausgestiegen, war es hier fast 40 Grad heiß und der Wind wehte uns wie ein Föhn ins Gesicht. Das Dorf liegt in den Bergen und die Aussicht von hier oben ist unbeschreiblich schön. Hier leben nur wenige hundert Menschen und man fühlt sich zwischen den gigantischen Felsen und der tiefen Schlucht plötzlich als sei man in Südamerika. Einheimische nennen den Ort deshalb auch "kleiner Machu Picchu". Begleitet wurde die Tour, welche uns letztlich in den Teide Nationalpark führte, von einem tollen Reiseführer, der zu allen Orten viel historisches Wissen erklärte und viele Geschichten und Erzählungen über die Kultur von Teneriffa mit uns teilte.

 

Teneriffa (2023)

Erasmus+ -Reisebericht von Inga

In den Maiferien 2023 flog ich für meinen Erasmus Kurs auf die Insel Teneriffa. Teneriffa ist die größte und bevölkerungsreichste der Kanarischen Inseln und gehört zu Spanien. Sie ist eine Vulkaninsel und von oben betrachtet haben die Gebirgszonen die Form des Buchstabens „Y“. Teneriffa besitzt wie alle anderen Inseln des Kanarenarchipels ganzjährig milde Temperaturen. Die Insel weist eine vielfältige Vegetation auf – zahlreiche Pflanzenarten sind nur auf den Kanaren oder sogar nur auf Teneriffa heimisch. Die Tierwelt weist außer verwilderten Hauskatzen und eingeführten Wildkaninchen kaum Säugetiere auf. Größere Raubtiere oder giftige Schlangen hat es nie gegeben. Reich ist dagegen die Vogelwelt.
Der Kurs „Effective Self-Management and outdoor activities” fand beim Anbieter FU International Academy in Puerto de la Cruz statt.

Ich hatte eine schöne Unterkunft in der Nähe des Botanischen Gartens ausgewählt.
Puerto de la Cruz liegt südwestlich der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife. Das hier im Gegensatz zur trockenen, regenarmen Südküste vorherrschende feuchtwarme Klima, vorwiegend bestimmt durch den hier auftreffenden, feuchten Nordost-Passat, sorgt für eine besonders abwechslungsreiche Vegetation. Puerto de la Cruz ist umgeben von ausgedehnten Bananenplantagen sowie Weinanbauflächen und anderweitig landwirtschaftlich genutzten Flächen, z. B. zum Anbau der kanarischen Kartoffeln, die zu den bekannten Papas Arrugadas verarbeitet werden.

Die FU International Academy ist ein routinierter Anbieter für Erasmus+ Kurse. Es gibt ein breites Kursangebot und Spanischkurse.
Es ist sehr empfehlenswert in der Pause die regionale Kaffeespezialität „Barraquito“ auf der Terrasse im FU Café zu genießen.
An meinem Kurs nahmen insgesamt 7 Personen aus Deutschland und Finnland teil.
Den Austausch und die Vernetzung habe ich als sehr fruchtbar und bereichernd erlebt.

Die Kurssprache war Englisch.
Ein besonderer Benefit dieser Maßnahme war für mich, dass man Englisch und Spanisch trainieren konnte.
Da der Kurs halbtags angeboten wurde, hatten wir nachmittags noch Zeit die Stadt Puerto de la Cruz und die Insel Teneriffa zu besichtigen.
Teneriffa hat Besuchern viel zu bieten z.B. den Loro Parque in Puerto de la Cruz.
Am ersten Tag war das Thema Self Awareness und das erlebten wir ganz praktisch beim Besuch des Botanischen Gartens. Die Vegetation ist sehr beeindruckend! Am Nachmittag blieb noch Zeit für eine schöne Wanderung an der Küste bei La Longuera.
Am zweiten Tag ging es um die Zielformulierung und wir praktizierten Entspannungstechniken unter Palmen.
Am Nachmittag nutzte ich die Zeit, um Puerto de la Cruz zu erkunden.
Am dritten Tag machten wir Pilates am Martianez Strand und tauschten uns danach über verschiedene Theorien aus.

Den Nachmittag verbrachte ich im Lago Martianez einer großen Freibadanlage, die ich sehr empfehlen kann. Am vierten Tag ging es mit einer lebendigen Unterrichtsmethode um Techniken zur Selbstmotivation. Am Nachmittag fuhr ich nach La Laguna. La Laguna ist eine Universitätsstadt, die nördlich von Puerto auf einer Höhe von 500 m liegt und zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Kolonialstadt aus dem 15. Jahrhundert diente als Vorbild für die Architektur der spanischen Stadtgründungen in der Neuen Welt.
Am fünften Tag beschäftigten wir uns u.a. mit dem PERMA Modell und erhielten unsere Zertifikate.
Danach unternahm ich eine wunderschöne Wanderung in der Zona Recreativa La Caldera auf über 1.000 m in herrlicher Natur.
Zum Abschluss nutzte ich die Gelegenheit und bestieg den Gipfel des Teide mit einer beachtlichen Höhe von 3.718  m. Das war ein unvergessliches Erlebnis!

Reykjavik (2022)

Erasmus+-Reisebericht von Martina Minkner und Maria Röser

Bild: Welcome to Iceland
Welcome to Iceland

Velkominn til islands! Das ist isländisch und heißt „Herzlich willkommen auf Island“.

Island, die Insel, die keine Energiesorgen hat, deren Pferde böse werden, wenn man sie Ponny nennt und die im Jahr, bedingt durch den Vulkanismus, rund 1,5 cm wächst.

 

 

Bild: Der große Geysir Island
Der große Geysir Island

Im Rahmen des Erasmus Plus Programms hatten wir neben unserem spannenden Kurs die Möglichkeit, diese einmalige Insel zu erleben. Hier haben wir unter anderem erfahren, dass Island keine Energiesorgen hat, da sich die Insel auf Grund der zahlreichen Vulkane und Geysire eigenständig und nachhaltig mit Strom versorgen kann. Während wir die Insel erkundeten, begleiteten uns immer

 

wieder über lange Strecken mit Mos bewachsene, riesige Lavafelder. Die vergleichsweise häufigen Vulkanausbrüche auf der Insel sorgen dafür, dass immer neue dieser Lavafelder entstehen. Diese sind zum Teil für den Wachstum der Insel verantwortlich. (Seit dem Wechsel des 19. Zum 20. Jhd. ist kein Jahrzehnt ohne Vulkanausbruch vergangen.)

Neben atemberaubenden Wasserfällen, wie dem Gullfloss oder dem Seljalandsfoss, hinter welchem man entlanggehen kann, wenn man bereit ist, in Kauf zu nehmen, dass die Frisur anschließend nicht mehr liegt, durften wir eine Eishöhle in einem Gletscher besichtigen, den Diamond Beach bestaunen und mit einem Boot in einer Gletscherlagune Seerobben beobachten.

Neben all diesen aufregenden, einmaligen, kulturellen Eindrücken, fanden wir uns in unserem einwöchigen Kurs „Mindfulness and Meditation: Well-beeing at school and life.“ wieder. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Zusammensetzung unserer kleinen Kursgruppe mit Teilnehmerinnen aus Spanien, Ungarn, Österreich, Slowenien und der Slowakei, sorgte dafür, dass wir uns im Rahmen des Erasmus Plus Projets Discover Europe, Eexperience Diversity der Anna Warburg Schule voll und ganz mit dem Kurs identifizieren konnten. Auch ohne Vorkenntnisse im Bereich Achtsamkeit, Yoga und Meditation, gelang es der Trainerin Susanna alle Teilnehmerinnen aktiv und entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten an sämtlichen Übungen zu beteiligen. Jeder Kurstag begann mit einer Yogastunde, in denen uns verschiedene Yogapraktiken gezeigt und nahegebracht wurden. Neben Kundalini- und Yingyoga haben wir auch gelernt, wie wir Yoga zum Beispiel in Form einer Geschichte an Kinder heranführen können. In den vielfältigen Achtsamkeitsübungen erschien uns besonders die doppelte Vermittlungspraxis sehr wertvoll. Mehrfach wurde von der Trainerin in den Fokus gerückt, wie kleinere und größere Übungen auch in den Schul- und Kitaalltag integrierbar und sowohl für Schüler:innen als auch für Lehrer:innen nutzbar sind.

Nach einem aufregenden Tag im Kurs hieß relaxen und entspannen auf Isländisch „Auf zur Im Wasser befinden sich neben verschiedenen Mineralien wie bestimmte Art von Bakterien, welche bisher nur in der Blauen Bláa Lónið (Blue Lagoon)“. Kieselerde, Chlorid und Natrium auch Algen und eine Lagune nachgewiesen wurden. Die Algen sind grün, verleihen dem Wasser jedoch in Verbindung mit den Silikaten einen blauen Schimmer.

Mit neu gewonnener Gelassenheit, neuen Bekanntschaften in Europa und unbeschreiblichen Eindrücken von Island hieß es am Ende Sjáumst fljótlega islands (Bis bald, Island).

 

Madrid und Bilbao (2022)

Erasmus+-Reisebericht von Tanja Zimmermann: 05.06.-10.06.2022

Am Pfingstsonntag 2022 brach ich zu meiner ERASMUS+ - Erkundungsreise nach Alcalá de Henares auf.

Diese historische Stadt in der Comunidad de Madrid befindet sich nicht nur in der Nähe des größten Flughafen Spaniens (Barajas), vielmehr erlangt sie ihre Berühmtheit durch den weltberühmten Autor des Don Quijotes von der Mancha, Miguel de Cervantes, der das Licht der Welt in Alcalá 1547 erblickte. Cervantes Geburtshaus ist heute ein Museum. Die knapp 30 Kilometer von Madrid entfernte Stadt beeindruckt zudem durch ihre jahrhundertealte Universität, in der der wichtigste Literaturpreis für spanische/lateinamerikanische Werke alljährlich, sodann nicht gerade ein Lockdown ist, vergeben wird. Aber auch Alcalás Calle Mayor mit den charakteristischen Säulengängen sowie weiteren kulturellen Schätzen (Klöster, Plätze, eines der ältesten Theater Europas: el Corral de Comedias) sind zweifelsohne ein touristischer Magnet. So wurde das historische Zentrum Alcalás nicht ohne Grund 1998 zur Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die vielen Storchennester auf Dächern und Türmen der historischen Gebäude nutzen ́zig von Storchenpaaren alle Jahre wieder zur Aufzucht ihrer Jungen- sehr zum Leidwesen der Denkmalpflege, was immer wieder zu hitzigen Diskussionen mit Naturschützer:innen führt.

Collage: Meine ersten Impressionen nach Ankunft in Alcalá
Meine ersten Impressionen nach Ankunft in Alcalá

Pfingstmontag ist in Spanien kein offizieller Feiertag, so dass ich gleich morgens in Begleitung von Esperanza, einer sehr erfahrenen „Pädagogik“-Lehrerin der IES Alonso de Avellaneda meine Besuchs-Tour dreier escuelas infantiles in Azuqueca de Henares sowie Madrid starten konnte. Generell umfasst in Spanien die Krippen- und Elementarerziehung die ersten Impressionen nach der Ankunft in Alcalá 0-3-jährigen Kinder in den sogenannten escuelas infantiles. Von 3-6 Jahren beginnt bereits die vorschulische Erziehung (educación prescolar), bevor sich dann ab 6 Jahren die educación primaria anschließt. Bereits in den ersten beiden Bildungszyklen wird Wert auf Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Fremdsprachen oder aber Informatik, gelegt.

Im stetigen Austausch über die Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede des spanischen Bildungssystems besuchten Esperanza und ich als erstes die Montessori British Kids Nursery School. Hier konnte ich mich davon überzeugen, wie pädagogischer Arbeit im Sinne Montessoris unter Verwendung der englischen Sprache umgesetzt wird. Auch die Besuche der weiteren Einrichtungen, Delphos und Alaria, waren für mich sehr bereichernd. In der ersteren ist ein Hund in das pädagogische Konzept integriert. Die Kinder hatten sichtlich Freude mit ihrem vierbeinigen „Tutor“ zu spielen und zu lernen. Die an diesem Tag zuletzt besuchte escuela infantil, Alaria, zeichnet sich durch ein extrem abwechslungsreiches und stark strukturiertes Bildungsangebot aus. Alle drei Einrichtungen zeigten verstärktes Interesse Schüler:innen der Anna-Warburg-Schule ein Praktikum zu ermöglichen. Am Abend wurde ich von ein paar Kolleg:innen der IES Alonso de Avellaneda „verhaftet“, um die spanische marcha nocturna (spanische Nachtleben) mit kühlen Getränken, tapas und guten Gesprächen ausklingen zu lassen.

Bild: Meinen „neuen“ Kolleg:innen des IES Alonso de Avellaneda
Meinen „neuen“ Kolleg:innen des IES Alonso de Avellaneda

Am darauffolgenden Tag besuchte ich drei Institute der beruflichen Bildung. Das IES Complutense , IES Antonio Machado sowie die EOI (Escuela Oficial de Idiomas). Es waren herzliche und sehr konstruktive Kennenlernen, die viele Möglichkeiten gegenseitiger Mobilitäten aufzeigten. Insbesondere das IES Antonio Machado mit seinen fast 3000 Schüler:innen, hunderten Lehrer:innen sowie einer extremen Vielfalt an Ausbildungsberufen – Gesundheitswesen, Informatik Robotics, um nur einige zu nennen, war beeindruckend. Das ERASMUS+ Treffen in der EOI war ausgesprochen herzlich. Für besonders Sprach affine Schüler:innen ergeben sich hier interessante Praktikumsmöglichkeiten als fremdsprachliche Assistenz.

Guter Austausch in der EOI (Escuela Oficial de Idiomas).
Guter Austausch in der EOI (Escuela Oficial de Idiomas).

Am Mittwoch, in aller Frühe, brach ich in die nordspanische Stadt Bilbao auf. Dort angekommen wurde ich, wie erwartetet, von dem typischen baskischen Sirimi erfrischend begrüßt. Diesen Nieselregen empfand ich nach der Hitze in Zentralspanien als sehr angenehm. Entgegen meines auf meiner letzten Stippvisite vor 12 Jahren gewonnen Eindrucks einer ersten Impressionen nach der Ankunft in Alcalá grauen hat sich Bilbao immer weiter von einer industriellen zu einer durchaus farbenfrohen und attraktiven Stadt entwickelt – dies nicht nur aufgrund des weltberühmten Guggenheim Museums. Den Rest des Tages nutzte ich, um an einer Stadtführung teilzunehmen sowie mich von dem Informations-Overload der vergangenen Tage etwas zu erholen, indem ich einfach nur durch die interessanten kaleas (bask. Straße) des Altstadtviertels schlenderte und ein paar pintxos (baskische tapas) genoss.

Am Donnerstag stand als erstes das Kennenlernen der Partner-Organisation Education und Mobility auf meiner Agenda. Oihane gab mir einen sehr aufschlussreichen Überblick ihrer Arbeitsweise und wir klärten wesentliche Fragen der Mobilitäten. Die anschließenden Besuche der escuelas infantiles Dilyan Montessori sowie Txanogorritxu (bask. für Rötkäppchen) in Barakaldo waren äußert interessant und hinterließen bei mir ein gutes Gefühl, bereits im Oktober 2022 Schüler:innen dort ihr Praktikum absolvieren zu lassen.

Zu meiner Überraschung riss der Himmel von Bilbao auf und erfreute mich mit schönstem Sonnenschein am Strand von Sopelana. So kommt man tatsächlich direkt aus dem Stadtzentrum mit der Metro sowie nach einem kurzen Fußmarsch zu der nicht ungefährlichen, kalten jedoch zugleich wunderschönen kantabrischen Küste- welch strahlend blauer Horizont!

Collage der Kontraste: Bilboas Küste im Sonnenschein, Bilbao-Skyline im „Sirimi“
Kontraste: Bilboas Küste im Sonnenschein, Bilbao-Skyline im „Sirimi“

Am Abreisetag (Freitag) hatte ich die Gelegenheit eine rein englisch sprachige escuela infantil zu besuchen. Bedauerlicherweise hat diese aufgrund der Pandemie erheblich Kündigungen der Betreuungsverträge hinnehmen müssen, da die spanische Regierung die ersten Impressionen nach der Ankunft in Alcalá Betreuungsgebühren nicht durch Corona-Rettungsschirme übernommen hat. So wie diese haben viele Eirichtungen im spanischen Betreuungssektor momentan um ihr Fortbestehen zu kämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass die Corona-Auswirkungen bald nicht mehr so stark zu spüren sind. Trotz dieser Wermutstropfen, war für mich diesem Reise eine Horizonterweiterung auf vielen Ebenen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren neu gewonnen Partner-Institutionen!

 

Cork (2022)

Erasmus + - Cork-Irland- Bericht von F. Hoedemacher

In den letzten beiden Wochen der Sommerferien hatte ich die Möglichkeit als Lehrerin im Rahmen von Erasmus+ einen Methodenkurs in Irland zu absolvieren. Das tolle war, dass ich mich relativ frei entscheiden konnte, wo genau ich den Kurs absolvieren möchte, solange dieser von Erasmus+ anerkannt ist. Für das Land hatte ich mich bereits entschieden und da ich schon in Dublin war, entschied ich mich für die zweitgrößte Stadt Irlands; Cork. Cork liegt im Süden Irlands, im County Cork und am River Lee, der in das nicht weit entferne Meer mündet.
Cork gilt als die sonnigste Stadt Irland und Irland ja allgemein nicht gerade als sonniges Reiseziel. Als ich ankam, regnete es auch erst einmal zwei Tage durch.
Ich wohnte in einer student accomadation, welche im Sommer aufgrund der Semesterferien leerstand, zusammen mit einigen anderen Lehrer:innen. Diese war zwar nicht traumhaft schön, dafür aber mitten in der Stadt an einem Kanal.     
Am ersten Tag war ich sehr gespannt, wer denn noch in meinem Kurs sein würde; durchgeführt wurde dieser vom Cork English College, das mitten in der Stadt am River Lee liegt und Englischkurse für Schüler:innen, Student:innen, Lehrer:innen und Privatpersonen aller Niveaus anbietet. Da ich Englischlehrerin bin, war mein Kurs kein Sprachkurs, sondern ein Methodenkurs für Englischlehrer:innen. Insgesamt waren wir zu zwölft und meine Kolleg:innen kamen aus Österreich, Tschechien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Wir hatten zwei Kursleiterinnen, beides Irinnen, die wahnsinnig sympathisch und motiviert waren. Durch sie haben wir viele tolle Tipps für die Stadt und die Umgebung bekommen. Im Kurs selbst habe ich einige neue Methoden gelernt, die sich dazu eignen vor allem neue Vokablen zu lernen oder zu wiederholen, meist sehr spielerisch und spaßig. Meine aktuellen Englischkurse hier an der Schule "durften" auch schon einige testen.  
Das Beste für mich war aber tatsächlich einfach zwei Wochen in Irland sein zu können, ein wenig in ein irisches Stadtleben zu können und zwei Wochen nur Englisch zu sprechen. Cork ist eine sehr hübsche Stadt mit vielen urigen Pubs, modernen Restaurants und Coffee Shops und die Landschaft Irlands ist einmalig. Auch das Wetter wurde dann noch top, nach den ersten Tagen waren es tagsüber fast die gesamte Zeit 25 Grad, was die Iren dort als heat wave bezeichneten.    
Ich kann jeder/jedem nur empfehlen, sich auch über Erasmus + zu informieren, egal ob als Lehrkraft oder Schüler:in.

Oxford (2016)

Ausgestattet mit einem Erasmus Stipendium der Europäischen Union machte ich mich im August 2016 auf den Weg nach Oxford, um zwei Wochen meiner Sommerferien einer Fortbildung speziell für Englischlehrkräfte zu widmen und eine der ältesten Universitätsstädte kennenzulernen.

Oxford liegt etwa 90 Kilometer nordwestlich von London an der Themse. Von Heathrow aus fuhr ich ca. 1 ½ Stunden mit dem Überlandbus in die „Stadt der träumenden Zinnen“.

Unterkunft hatte ich in einer internationalen Studenten-WG gefunden. Von dort war es ein halbstündiger Spaziergang vorbei am Oxford Castle zum British Study Centre (BSC), das zentral im historischen Zentrum Oxfords liegt.

Das BSC bietet zahlreiche Englisch-Kurse für verschiedene Zielgruppen an. Ich hatte mich für den Kurs Advanced Language and Methodology entschieden, der sich speziell an erfahrene Lehrkräfte wendet. Der sehr intensive Unterricht umfasste 10 Tage á 4 Stunden. Die neun anderen teilnehmenden Lehrerinnen des ALM-Kurses kamen aus fünf verschiedenen Ländern: Schweden (2), Polen (1), Spanien (2), Italien (3), Deutschland (1) und unterrichteten in ihren Heimatländern alle in der Sekundarstufe II. Es gab eine große Vielfalt von vorgestellten und ausprobierten methodischen Ansätzen, die zu ausführlichen Diskussionen anregten, gerade auch wegen der unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmerinnen an den Schulen ihrer Herkunftsländer.

Nach dem Unterricht wurden fachkundig geführte Touren in und um Oxford angeboten, u.a. vom Leiter des British Study Centres, sodass unzählige geschichtliche und landeskundliche Aspekte thematisiert wurden.

Die erste Tour führte uns durch die Stadt und entlang der Themse.

Innerhalb von Oxford kann man sich bequem zu Fuß fortbewegen, die Distanzen sind klein und die Stadt überschaubar. In der Altstadt fühlt man sich in die Zeit zurück versetzt, in der das weltberühmte Oxford zu der Universitätsstadt wurde, die sie bis heute noch ist.

Christ Church College Esssaal, Innenhof und Außeransicht

 

Wir konnten an einem anderen Tag einige der 38 Colleges besuchen. Allen Colleges gemeinsam ist die Anordnung der Gebäude um einen großen, begrünten Innenhof und eine kleine Kirche oder Kapelle. Im bekanntesten College, Christ Church, waren besonders viele Touristen, möglicherweise weil hier einige Szenen von Harry Potter gefilmt wurden.

Wir besuchten auch das berühmte Ashmolean, das weltweit erste einer Universität angegliederte Museum und das University Museum of Natural History and Pitt Rivers.

Ein weiterer Anlaufpunkt war der botanische Garten, dessen großzügig angelegter Park auch von vielen Studenten zur Mittagspause genutzt wird und in dem sich früher Lewis Carroll, der Autor von Alice in Wonderland, gerne aufhielt.

An einem Abend machten wir einen sogenannter pub crawl, eine Kneipentour, bei der wir drei verschiedene Pubs besuchten. Dabei sind wir auf den Spuren der berühmten Schriftsteller Tolkien (The Hobbit) und C.S.Lewis (The Narnian Chronicles) gewandert.

Die Kurteilnehmerinnen mit ihren Zertifikaten

Der Austausch mit den anderen Kursteilnehmerinnen, auf beruflicher aber eben auch auf persönlicher Ebene, führte dazu, dass ich mich seit Oxford noch viel mehr als Europäerin fühle.

Josephine Brandhofer

 

Valencia

In den Ferien hatte ich die Möglichkeit, Dank eines Stipendiums der Europäischen Union im Rahmen von ERASMUS +, an einer Fortbildung für Lehrerinnen teilzunehmen, die Spanisch als Fremdsprache unterrichten.

Ich habe mich im Vorwege über die vielfältigen Möglichkeiten informiert und habe mich für die Sprachschule Espanolé Valencia in der wunderschönen spanischen Stadt Valencia entschieden.

Espanolé Valencia ist eine familiär geführte Sprachschule in dem historischen und zugleich modernen Stadtpalast "Palacio de los Fernández de Córdova", nur wenige Meter von der Kathedrale, einem der touristischen Highlights Valencia, entfernt. Diese Sprachschule bietet ein sogenanntes „teacher training“ nach hohen Qualitätsstandards an. Insgesamt habe ich diese Fortbildung als sehr motivierend für meine weitere Lehrtätigkeit empfunden und würde mich sehr freuen, in einem der kommenden Jahre diese Erfahrung wiederholen zu dürfen.

Obwohl wider Erwarten aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl der Austausch auf europäischer Ebene eher gering war, ermöglichte gerade diese kleine Gruppengröße ein sehr intensives Arbeiten mit einem großen Gesprächsanteil der einzelnen Teilnehmer in der Zielsprache, so dass die Sprachpraxis stark gefördert wurde. Unter diesen Arbeitsbedingungen konnte die Themenvertiefung nach individuellen Interessenwünschen stets ermöglicht werden. Insbesondere kulturelle sowie politische, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen Spaniens haben wir erfahren. Neben der Analyse von grammatikalischen Einheiten, hat mich Reflexion der Entwicklungen in der Jugendsprache bereichert, so dass ich jetzt gut „upgedated“ bin.

Die vielfältigen Materialien werde ich meinen Kolleginnen in einer schulinternen Fortbildung erläutern bzw. im gemeinsamen Austausch auf unsere Lerngruppen anpassen. Ich kann ihnen diese Art der Fortbildung in jeglicher Hinsicht nur ans Herz legen - nicht zuletzt auch deshalb, weil Valencia unzählige kulturelle (u.a. Ciutat de les Arts i les Ciències –siehe Fotos), gastronomische sowie sportliche Attraktionen zu bieten hat, so dass die Reise äußerst inspirierend für die weitere Unterrichtsplanung ist.

Tanja Zimmermann, Lehrerin für Spanisch und Wirtschaft

Edinburgh

Die Edinburgh School of English bot in den Sommerferien einen „Overseas Teachers Methodology Course” an. Die 10 Teilnehmer – alles Lehrer der Sekundarstufe II – kamen aus verschiedenen europäischen Ländern. Demzufolge war die englische Sprache die einzige Kommunikationsmöglichkeit mit den Dozenten und auch zwischen den Teilnehmern. Schon allein deshalb war der Kurs lohnenswert und geeignet, die aktive Sprachkompetenz zu verbessern, weil man in einer kleinen Gruppe immer wieder gefordert war, sich in der Fremdsprache zu äußern.

 

Den Teilnehmern wurde eine große Auswahl von aktuellen Unterrichtsmaterialien vorgestellt. Neue theoretische Ansätze wie z.B. teaching unplugged oder dogme wurden vorgestellt und ausführlich diskutiert. Sehr wertvoll war auch der Erfahrungsaustausch mit den anderen Lehrern aus Europa. Der Kurs bot die Möglichkeit, eigene Vorgehensweisen und Haltungen zum Thema Unterricht und Lernen zu evaluieren. Gemeinsam wurde eine Sammlung von Internetlinks erarbeitet, die weitere Inhalte und Methoden für die Unterrichtsvorbereitung beinhalten. Diese Links wurden von einer der Dozentinnen evaluiert.

Edinburgh ist eine alte und sehr interessante Stadt mit vielen Kulturdenkmälern, die es in der unterrichtsfreien Zeit zu entdecken galt.

Beeindruckend war die große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Schotten. Zu dem zu der Zeit bevorstehenden Referendum im September gab es viele interessante Gespräche und Diskussionsansätze.

An den Wochenenden blieb noch etwas Zeit, die Umgebung, besonders die Highlands zu erkunden, was eine willkommene Abwechslung zu der sehr belebten und zum Teil überfüllten Stadt darstellte. Ein Grund für den Besucheransturm waren die Commonwealth Games, die außer in Glasgow auch in Edinburgh stattfanden.

Frauke Bradel

Valletta

Bei der Fortbildung in Valletta handelte es sich um eine speziell auf Lehrkräfte abgestimmte Fortbildung namens „English Language Teaching Methodology for Non-Native English Language Teachers“ an der Easy School of Languages.

Neben den inhaltlichen Aspekten, die die Unterrichtsqualität insbesondere in Hinblick auf eine neue Methodenvielfalt verbessern sollten, stand während dieser Fortbildung der rege Austausch mit anderen Lehrkräften aus dem inner- und außereuropäischen Ausland im Vordergrund. Den Teilnehmer:innen wurde ein Austausch über die länderspezifischen Bildungs- und Schulsysteme, gängige Unterrichtsmethoden und die inhaltliche Ausgestaltung der Bildungspläne ermöglicht.

Auch die eigene Sprachkompetenz wurde während der Fortbildung durch gezielte Übungen, die ebenfalls mit Schüler:innen angewendet werden können, und die tägliche selbstverständliche Kommunikation in der englischen Sprache aufgefrischt und vertieft.

 

Unterstützt wurde der Lernzuwachs durch den besonderen Flair eine Fortbildung im Ausland besuchen zu können, dabei die Kultur, Traditionen und Besonderheiten des Landes authentisch kennenzulernen.

Bei Malta handelt es sich um einen südeuropäischen Inselstaat im Mittelmeer, der aufgrund seiner Lage und einhergehender Historie von arabischen, französischen und britischen Einflüssen geprägt wurde, die noch heute sichtbar sind.

1814 wurde Malta offiziell als englische Kronkolonie anerkannt und erst im Jahre 1964 als konstitutionelle Monarchie im Rahmen des britischen Commonwealth in die Unabhängigkeit entlassen. Die Amtssprachen sind bis heute Malti und Englisch.

Besonders in Maltas Hauptstadt Valletta ist die Geschichte des Landes spür- und sichtbar. Valletta gehört aufgrund ihres kulturellen Reichtums seit 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe und wird im Jahr 2018 Europäische Kulturhauptstadt sein. Die Stadt lockt nicht nur Kulturbegeisterte, sondern auch viele Sprachschüler:innen an, die an den zahlreichen Sprachschulen der Stadt ihre bisherigen Englischkenntnisse anwenden und vertiefen möchten.

Katja Vodegel

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass es ausgesprochen lohnenswert ist diese von Erasmus+ geförderten Fortbildungen in Anspruch zu nehmen. Die eigene Motivation die neu kennengelernten Unterrichtsmethoden und Eindrücke von Land und Leuten anschließend mit den Schüler:innen zu teilen ist sehr hoch.

Durch die Aufenthalte in den Ländern können landeskundliche Inhalte anschließend viel authentischer und überzeugender unterrichtet werden, da der persönliche Bezug zu dem Land und den dortigen Gegebenheiten sehr viel größer geworden ist. Als eine zusätzliche positive Auswirkung dieser Reisen lässt sich noch hinzufügen, dass eine der Kolleginnen, gemeinsam mit einem weiteren Englischkollegen, nun jährlich eine englischsprachige Studienreise für die Schüler:innen des Beruflichen Gymnasiums nach Malta anbietet, um den Teilnehmer:innen einen Einblick in die Geschichte, Kultur und Traditionen des Landes zu ermöglichen.